Nachhaltigkeit
Wir müssen reden – oder:
Willkommen im Nachhaltigkeitsdschungel!
Gleich vorweg: Das nachhaltige Etikett – gibt es nicht!
Lasst uns ehrlich sein: Auch wenn überall mit nachhaltigen Etiketten geworben wird, auch wenn überall Öko drauf steht – es gibt sie nicht. Das beste Etikett ist kein Etikett!
Doch woran scheitert es?
Nachhaltig bedeutet, nicht mehr zu verbrauchen als auch wieder nachwachsen bzw. wiederverwendet werden kann. Für Papier- und Kunststoffverpackungen verbraucht Deutschland momentan so viel Material wie sonst kein europäisches Land – mehr als 200 kg pro Person und Jahr! Das meiste davon sind Einwegverpackungen und nicht recycelbare Materialverbunde, die nur verbrannt werden können. Das zu ändern und besser zu machen liegt in unser beider Hände – die der Konsumenten und die der Industrie.
Schluss mit der Verschwendung!
Unser Ansatz war immer minimaler Materialeinsatz und grüne Energie. Damit ist das Problem aber noch nicht gelöst. Wir haben den ersten Schritt gemacht. Und trotzdem: Verpackung ist irgendwann Müll. Wir entscheiden nun, welcher und wie viel davon.
Frank war 2023 als Keynote-Speaker bei HP in Israel eingeladen und durfte seine Vision und Mission von einer Welt ohne Müll vortragen.
Schaut's Euch an - but in english:
Papier ist nicht die Lösung für alles!
Um eine Papierverpackung herzustellen, sind meist viel mehr Energie, Wasser und Chemikalien nötig als so mancher denken mag. Ein Beutel aus Papier wirkt nachhaltig, kann aber nicht alles leisten: Barriere, Robustheit, Aromaschutz – für all diese Dinge muss das Papier beschichtet werden. Mit Kunststoff oder Aluminium. Damit wird es unrecyclebar.
Design for Recycling – D4R
Welche Verpackung ist für mich die Richtige?
Bei der Wahl deiner Verpackung solltest du drei Aspekte beachten:
- Welche Rohstoffe werden für meine Verpackung verbraucht?
- Was muss meine Verpackung aushalten und leisten?
- Was passiert mit meiner Verpackung am Ende ihres Zwecks?
Reduce und Recycle
Am besten besteht eine Verpackung aus möglichst wenigen Komponenten und verschiedenen Materialien. Um recycelt werden zu können, müssen alle Stoffe von Verpackungen aufwendig sortiert und getrennt werden, nachdem der Verbraucher sie schon in die gelbe Tonne oder den gelben Sack sortiert hat. Besteht eine Verpackung aus einem untrennbaren Verbund, dann wird aus dem Sortieren nichts und die Verpackung kann nur in die „thermische Verwertung“ wandern. Mit anderen Worten: Sie wird wie der Restmüll verbrannt. Und das ist dann das Ende der Geschichte. Finito! Alle verwendeten Ressourcen verschwendet für ein bisschen Wärme.
Gestalte deine Verpackung also möglichst simpel. Vielleicht ist es sogar möglich, ein Second Life, also eine Weiterverwendung deiner Verpackung, mit zu gestalten – Stichwort Reuse!
Weniger ist mehr – Reduce!
Ein Beutel Größe XL besteht aus nur 13,5 g Material. Eine vergleichbare Dose für 1000 ml wiegt 83,5 g plus Deckel plus Etikett, eventuell sogar plus Faltschachtel.
Kann ausgerechnet ein Plastikbeutel der richtige Weg sein?
Ein Etikett auf einer Kunststoffdose muss man als eine Verschmutzung des Verpackungsmaterials betrachten. Das macht die Dose im schlimmsten Fall nicht recyclebar. Sogenannte Nahinfrarotscanner in den automatischen Sortieranlagen erkennen die unterschiedlichen Plastikarten. Ist die Dose aus PET und das Etikett aus PP, dann kann der Scanner das nicht eindeutig zuordnen und die Dose wird aussortiert.
Deshalb nun der nächste Schritt:
Verpackungen ohne Etikett, also ohne Verschmutzung. Ein Beutel aus Mono-Plastik, zertifiziert recyclingfähig! Warum Plastik? Es eignet sich super für den Materialkreislauf, ist leicht, robust, mit lebensmittelgeeigneter Barriere und kann mit geringerem Energieaufwand als Papier recycelt werden. Zum Ausbau eines besseren Materialkreislaufes bedarf es sortenreine und optimierte Verpackungen, sodass man kaum neuen Kunststoff mehr benötigt und aus alten immer wieder neue Verpackungen herstellen kann. Genau das leistet unser Kunststoff-Pouch!
Besser geht's nicht!
Die Recyclingfähigkeit unseres Kunststoff-Standbodenbeutels ist von Interseroh+ mit 18 Punkten bewertet worden.
Eine höhere Punktzahl ist für ein bedrucktes Produkt nicht möglich.
Wenn es doch ein Etikett sein muss?
Dann können wir das natürlich auch. Und das mit Leidenschaft! Und deshalb kannst du bei uns auf das Stück genau bestellen. Unser Produktionsabfall ist auf ein Minimum reduziert, Einrichtungsmaterial benötigen wir fast keins. Möglich macht das eine smarte Teilautomatisierung – denn auch Technologie eröffnet Chancen bei diesem Systemwandel. Im Sortiment haben wir unter anderem Papiere und Folien aus recyceltem Material, mit abwaschbarem und wiederablösbarem Kleber.
Wenn du nicht sicher bist, welches Etikett zu deiner Verpackung passt, dann beraten wir dich gern. Sprich uns einfach an!
Was wir sonst noch tun?
- Es wird nur so viel produziert, wie du wirklich benötigst. Das war die Idee von Anfang an.
- Wir produzieren in einem ehemalige Kuhstall direkt neben einem Energiehof – Strom und Wärme beziehen wir aus der Biogasanlage und den 99+58 kWp Photovoltaik-Anlagen in Pfaffenreuth. Eine weitere PV mit 250 kWp liefert zusätzlich Power. Und wenn der Strom mal nicht reicht, kommt zertifizierter Ökostrom dazu.
- Unser Team ist inzwischen mit 15 Voll-Elektroautos und 14 E-Bikes unterwegs.
- Wer uns mit dem Elektroauto besucht, kann eine unserer 8 22-kW-Ladestationen benutzen. Wenn die Sonne scheint, geht sie direkt in den “Tank”.
- Papier-/Folienreste werden so gut wie möglich recycelt. Aus unseren Einrichtungsmaterialien werden teilweise Tragetaschen genäht.
- Wir unterstützen die Kinder-Initiative “Plant-for-the-Planet”.
Vom Anfang bis zum Ende denken
Biobasierte und nachwachsende Rohstoffe
Ein Kunststoff kann biobasiert sein, z. B. aus Pflanzen wie Mais u.ä. Das heißt er besteht nicht aus Kohlenstoff der (erdölbasiert) aus der Erde an die Oberfläche gebracht wurde, sondern aus Kohlenstoff der bereits im Kreislauf an der Erdoberfläche war. Der Kunststoff selbst verursacht damit kein zusätzliches CO2 in der Atmosphäre – seine Herstellung aber schon. Zudem werden zusätzlich zur Lebensmittel- und Tierfutterproduktion Ackerfläche, Dünger und Pestizide verbraucht, um die Rohstoffe herzustellen. Und am Ende ist auch das eine Einwegverpackung mit kurzer Nutzungsdauer, welche (noch) nicht in den Recycling-Zyklus passt und nicht kompostiert wird.
Wer bis hierher gelesen hat: Hut ab!
Wie du siehst, ist das Thema Nachhaltigkeit ein ganz schönes Brett. Doch wir sind bereit, es zu bohren. Und wir sind froh um jeden Mitstreiter!
Doch das Alles ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Der Markt und das Bewusstsein für nachhaltige Entscheidungen entwickeln sich immer weiter – und wir bleiben nicht stehen. Wir suchen weiter nach den besten Lösungen: recyclingfähige Folien aus Recyclaten, Recyclingpapieretiketten mit dem richtigen Kleber für alle Lebenslagen usw. Und wir freuen uns, dich mit an Bord zu haben!